Führerschein im Ausland
Ab in den Urlaub!
Grau, rosa oder im Scheckkarten-Format: In Deutschland gelten diese Führerscheine alle. Welche Fahrerlaubnis im Ausland akzeptiert wird, ist dagegen nicht ganz einfach zu überblicken. Wir haben die Vorschriften innerhalb und außerhalb der EU für Sie gecheckt.
Prinzipiell gilt: Der deutsche Führerschein gilt in allen EU-Ländern, und zwar sowohl die alten Papier- als auch die neuen Plastikkarten-Exemplare. In der Praxis empfiehlt es sich jedoch, sich vor der Reise in das eine oder andere Land einen neuen Führerschein im Scheckkarten-Format zu besorgen. So vermeiden Sie Diskussionen – und zum Teil auch Strafgebühren.
Denn häufig werden die älteren Führerscheine bei Verkehrskontrollen im Ausland nicht akzeptiert, obwohl sie laut EU-Führerscheinrichtlinie gültig sind. Die Richtlinie besagt, dass innerhalb der EU weder die neue Plastikkarte noch ein zusätzlicher internationaler Führerschein verlangt werden darf.
Vorsicht, Strafzettel!
Die Erfahrung deutscher Auto-Urlauber ist aber eine andere: In einigen europäischen Ländern, zum Beispiel in Österreich, werden häufig trotz eines eigentlich gültigen Fahrausweises Strafzettel verteilt. Und die müssen Sie in der Regel prompt bezahlen, wenn die Fahrt nicht an Ort und Stelle enden soll. Wenn Sie über eine Rechtsschutzversicherung verfügen, können Sie immerhin versuchen, Ihr Geld im Nachhinein mithilfe eines ausländischen Anwalts zurückzubekommen. Dafür muss aber auf dem Strafzettel sowohl der bezahlte Betrag als auch der Zahlungsgrund angegeben sein.
Wenn Sie diesen Problemen von vornherein aus dem Weg gehen wollen, können Sie Ihren alten Führerschein vor Reisebeginn gegen eine neue Plastikkarte austauschen. Die Ausstellung des neuen Führerscheins dauert rund sechs Wochen und kostet 24 Euro. Wer öfter im Ausland unterwegs ist oder ein sehr altes Foto im Führerschein hat, für den lohnt sich die Umstellung in jedem Fall.
Der internationale Führerschein
In einigen europäischen Ländern reicht eine deutsche Fahrerlaubnis jedoch nicht aus. Hier empfiehlt es sich, zusätzlich einen internationalen Führerschein dabei zu haben. In unserer Tabelle sehen Sie, für welche Reiseziele das gilt.
Land | Hier reicht der deutsche Führerschein aus | Ein internationaler Führerschein wird zusätzlich empfohlen |
EU-Länder | x | |
Albanien | x | |
Andorra | x | |
Bosnien-Herzegowina | x | |
Island | x | |
Liechtenstein | x | |
Mazedonien | x | |
Moldawien | x | |
Monaco | x | |
Montenegro | x | |
Norwegen | x | |
Russland | x | |
San Marino | x | |
Schweiz | x | |
Serbien | x | |
Türkei | x | |
Ukraine | x | |
Weißrussland | x |
Den internationalen Führerschein beantragen Sie bei Ihrer Führerscheinstelle vor Ort. Dafür bringen Sie Ihren deutschen Führerschein, den Personalausweis und ein biometrisches Passbild mit. Die Kosten für den internationalen Führerschein liegen bei rund 15 Euro. Er gilt für drei Jahre – allerdings immer nur zusammen mit der deutschen Fahrerlaubnis.
Wichtig: Wenn Sie noch eine alte graue oder rosafarbene Fahrerlaubnis besitzen, wird diese gleich beim Beantragen des internationalen Führerscheins in einen neuen EU-Führerschein umgetauscht. Das kostet zusätzlich 24 Euro.
Fahren in der Ferne
Wer außerhalb Europas Auto fährt, kommt lediglich in Kanada um den internationalen Führerschein herum. Hier reicht die deutsche Fahrerlaubnis aus. Ansonsten fahren Sie weltweit gut mit dem internationalen Dokument. Lediglich in China, Japan und Katar gelten besondere Vorschriften: So brauchen deutsche Autofahrer in China eine chinesische Fahrerlaubnis. Japan fordert eine beglaubigte Übersetzung des deutschen Führerscheins. Und in Katar gilt der internationale Führerschein nur sieben Tage lang. Danach müssen Sie sich eine „Temporary Visitor’s Driving Licence“ ausstellen lassen.