Prüfungszeit – für viele Schüler und Studenten ist das die schlimmste Zeit. Manche haben Versagensängste, andere schieben die unangenehme Aufgabe auf die lange Bank. Vielleicht kennen Sie das auch: Plötzlich fällt Ihnen ein, dass Sie mal wieder die Wohnung putzen oder die Pfandflaschen wegbringen könnten. Hauptsache, Sie müssen nicht lernen. Dabei gibt es einfache Strategien, die einem die Wissensaufnahme erleichtern und die so mit vergleichsweise wenig Aufwand zu guten Ergebnissen führen.
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Verstehen, welcher Lerntyp man ist
So ähnlich wir Menschen uns sein mögen, so unterschiedlich funktionieren unsere grauen Zellen. Studien haben herausgefunden, dass es drei unterschiedliche Lerntypen gibt, die auch jeweils unterschiedlich lernen sollten. Der visuelle Typ zum Beispiel kann optische Reize besonders gut verarbeiten. Schaubilder merkt er sich einfach und kann diese auch schnell wiedergeben. Der auditive Typ hingegen reagiert am besten auf akustische Signale. Gesprochenes kann er sich besonders gut merken und im Gehirn verarbeiten. Der dritte im Bunde ist der haptische Typ. Bei diesem Lerntypen werden Informationen besonders gut aufgenommen, wenn Interaktion stattfindet. Das kann zum Beispiel das selbstständige Lösen einer Aufgabe sein statt nur den Lösungsweg in einem Buch nachzulesen.
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Die richtige Vorbereitung
Wer beim Pauken nicht mit Pauken und Trompeten untergehen möchte, sollte sich auch richtig vorbereiten. Da wäre zuallererst die Wahl des richtigen Arbeitsplatzes. Während manche sogar in der lauten U-Bahn problemlos Wissen aufnehmen, brauchen andere ein ganz bestimmtes Ambiente, um neues Wissen zu speichern. Generell gilt beim effizienten Lernen: Der Kopf sollte frei sein von Ablenkungen – der Platz an dem man lernt allerdings auch. Deswegen: alles wegräumen, was Sie beim Lernen ablenken könnte und mit einer positiven Einstellung zur Tat schreiten. Zusätzlich: alles griffbereit haben, was Sie zum Lernen brauchen. Wenn Sie absolute Ruhe bevorzugen, können Ohrstöpsel einen wichtigen Beitrag zu Ihrem Lernerfolg leisten. Eventuell unterstützt Sie auch ruhige Musik. Was auch immer Ihnen wichtig ist: Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Schließlich ist nichts kontraproduktiver als ständig nach etwas suchen zu müssen oder abgelenkt zu sein.
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Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper
So banal es klingt, so wichtig ist es: Nur, wer sich topfit ans Lernen setzt, wird Erfolg haben. Achten Sie deshalb unbedingt auch auf Abwechslung zum Lernen. Legen Sie kürzere Pausen ein und schnappen Sie frische Luft, zum Beispiel bei einem kleinen Spaziergang durch einen der Berliner Parks. Wenn Sie mehr Zeit haben, können Sie auch zum Sport gehen, denn körperliche Betätigung regt die Aufnahme von Sauerstoff im Gehirn an. Die Konzentrations- und Merkfähigkeit steigt und das Gelernte bleibt besser hängen. Darüber hinaus gibt es auch Möglichkeiten, mit kleinen Übungen für daheim das Gehirn anzuregen. Ein paar Kniebeugen, Liegestützen oder ähnliche Mini-Workouts haben bereits einen unglaublich positiven Effekt auf die Aufnahmefähigkeit des Gehirns. Auch eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse ist in Zeiten intensiven Lernens gut und wichtig. Und last but not least: Gönnen Sie sich genügend Schlaf. Schlafmangel führt zu Fahrigkeit und beeinträchtigt die Aufnahmefähigkeit.
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Lernmethode Mindmap
Lernen kann schnell im Gedanken-Chaos enden: Man findet keinen Anfang und kein Ende, der zu lernende Stoff scheint unübersichtlich und unstrukturiert. In solch einem Fall wird es höchste Zeit, Ordnung in das Chaos zu bringen. Mit einer Mindmap erreichen Sie genau das, denn Mindmaps eignen sich hervorragend, um komplexe Zusammenhänge zu erfassen.

Das Erstellen einer Mindmap ist relativ simpel. Wichtig ist es, Assoziationen und Verknüpfungen zwischen den einzelnen Themen oder Lerninhalten herzustellen. Gerade für visuelle und haptische Lerntypen kann die Mindmap eine tolle Methode sein, um zu lernen. Mit folgenden Schritten erstellen Sie ganz einfach Ihre eigene Mindmap:
- Unterteilen Sie als erstes den Lernstoff in wichtige Unterpunkte.
- Ergänzen Sie diese durch Details, die mit wichtigen Schlagwörtern zum Thema versehen sind.
- Schreiben Sie nicht nur, sondern malen Sie auch kleine Bilder, die das Geschriebene unterstützen.
- Arbeiten Sie mit verschiedenen Farben.
- Rahmen Sie zusammenhängende Themenblöcke ein, um diese klar von anderen abzugrenzen.
Wenn Sie mehr über Mindmaps erfahren wollen, nutzen Sie doch einfach mal die Google Bildersuche mit dem Stichwort “Mindmap”. Sie werden jede Menge Beispiele finden, die Sie als Inspirationsquelle nutzen können. Für das Auswendiglernen von Vokabeln oder Zahlen und Fakten sind Mindmaps allerdings nur bedingt zu empfehlen. Hier lohnt sich ein Blick auf die Karteikarten-Methode im nächsten Punkt.
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Lernmethode Karteikarten
Kartentricks mal anders: Im Grunde können Sie sich mit Karteikarten auf eine sehr effiziente Weise all das beibringen, was auf Zahlen, Fakten oder Vokabeln basiert. Karteikarten eignen sich vor allem für den auditiven Typen, wenn Sie den Lernstoff laut aufsagen. Auch der haptische Typ profitiert von dieser Lernmethode, da hier viel Interaktion stattfindet. Ihr erster Lernschritt beginnt bereits, wenn Sie Ihre Karten erstellen. Durch das Aufschreiben der Fragen auf die Vorder- und der Antworten auf die Rückseite setzt sich das Gehirn mit dem Lernstoff auseinander und speichert erste Informationen. Der dazugehörige Karteikasten besteht in der Regel aus fünf Fächern. Legen Sie zu Beginn alle erstellten Karteikarten in das erste Fach. Nehmen Sie dann die erste Karteikarte und lesen Sie sich die Frage durch. Können Sie sie bereits korrekt beantworten? Falls ja, wandert die Karte direkt in das zweite Fach. Falls nein, bleibt die Karte im ersten Fach und wandert dort an die hinterste Stelle. Gehen Sie so mit allen Karteikarten vor. Ziel ist es, dass Sie alle Karteikarten schrittweise vom ersten bis ins fünfte Fach befördert haben. Also gilt es, regelmäßig den Karteikasten durchzuarbeiten. Sie werden bereits nach kurzer Zeit merken, dass Sie sich so den Lernstoff sehr gut einprägen können. Beachten Sie allerdings, dass, wenn Sie eine Frage falsch beantworten, die Karte wieder ins erste Fach gesteckt wird – auch, wenn sie es beispielsweise bereits bis zum vierten Fach geschafft hatte.
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Lernmethode Eselsbrücken
Die folgende Methode eignet sich vor allem für den haptischen und den auditiven Lerntypen. Kennen Sie den Satz “Nie ohne Seife waschen”? Falls ja, dann kennen Sie bereits eine der bekanntesten Eselsbrücken. In diesem Fall stehen die jeweiligen Anfangsbuchstaben für die vier Himmelsrichtungen, also Norden, Osten, Süden, Westen. Bleibt nur die Frage, wie man sich eine Eselsbrücke erstellt, um sich etwas zu merken. Hierfür gibt es mehrere Methoden:
- Einen Merksatz aus Anfangsbuchstaben bilden: Hier ist unser obiger Satz zu den Himmelsrichtungen ein gutes Beispiel.
- Abkürzungen aus Anfangsbuchstaben Beispiel: Die KLAPS-Regel aus der Mathematik = Klammer, Punkt vor Strich.
- Merksatz als Reim Beispiel: "Acht, Null, Null - Karl stieg auf den Stuhl" = Im Jahr 800 wird Karl der Große zum Kaiser gekrönt.
Zugegeben: Um eigene Eselsbrücken zu erstellen, braucht man etwas Kreativität. Aber es lohnt sich: Hat man erst einmal einen Reim, einen Merksatz, eine Abkürzung oder vielleicht auch einfach nur eine Melodie gefunden, in die man den Lernstoff verpackt, geht es meistens fast wie von alleine. Viele Menschen berichten darüber, dass sie noch Jahre nachdem sie sich eine Eselsbrücke gebaut haben, daran erinnern können.
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Lern-Apps nutzen
So funktioniert smartes Lernen auch unterwegs: Mittlerweile gibt es zahlreiche Apps, die Sie auf Ihrem Weg zum Lernerfolg unterstützen. Hier eine kleine Auswahl:
- SimpleMind: Mit SimpleMind lassen sich schnell und einfach Mindmaps auf dem Smartphone erstellen. Die App gibt es als kostenlose Basisversion und im kostenpflichtigen Pro-Modus mit erweiterten Funktionen und ist für Android und iOS erhältlich.
- Flashcards Deluxe: Wer keine eigenen Karteikarten basteln möchte, kann dies auch digital tun. Mit Flashcard Deluxe können eigene Karteikarten direkt am Smartphone erstellt werden. Zusätzlich lassen sich sogar Bilder und Audiodateien einbinden. Flashcards Deluxe gibt es kostenpflichtig für iOS und Android.
- CamScanner: Mit CamScanner können Sie Texte per Kamera scannen, nachträglich bearbeiten und immer auf dem Smartphone verfügbar haben. Die App ist kostenlos für iOS und Android erhältlich, für weitere Funktionen werden jedoch Kosten fällig.
- Khan Academy: Seit 2004 erstellt der US-Amerikaner Salman Khan kleine Lehrfilme, zuerst in Mathematik und inzwischen auch in Biologie, Chemie und Physik. Über 3.500 dieser Filme hat er bis heute erstellt und sie auch mittlerweile in einer App gebündelt. Da sie kostenlos ist, lohnt sich auf jeden Fall eine Installation für iOS oder Android – vorausgesetzt, die Themengebiete sind für Sie relevant.
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Schritt für Schritt statt Hals über Kopf
Der letzte Tipp betrifft nicht nur das Lernen, ist aber gerade dort besonders wichtig: Überstürzen Sie nichts und lernen Sie Schritt für Schritt. Schnüren Sie sich kleine Pakete und fangen Sie rechtzeitig an. Meist führt Hektik oder Last-Minute-Lernen dazu, dass sich Blockaden aufbauen und dann gar nichts mehr klappt.

Diese Weisheit wurde übrigens vom Straßenfeger Beppo im Buch “Momo” von Michael Ende sehr treffend auf den Punkt gebracht: „Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken. Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten... Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."
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